Gelände und andere abgerundete Formen modellieren
Gelände ist für die Modellierung in SketchUp sehr wichtig: Ihr Gebäude muss schließlich auf einem festen Boden stehen – oder Sie modellieren den Boden selbst, um eine Landschaft zu gestalten.
Doch die Sandkistenfunktionen von SketchUp – also die Funktionen, mit denen Sie Gelände erstellen – lassen sich auch für andere Formen nutzen, die mit Gelände gar nichts zu tun haben. Was genau bedeutet das?
Das Geheimnis liegt in der ausgeblendeten Geometrie. Wenn Sie mit den Sandkistenfunktionen Gelände oder andere Formen modellieren, gestalten Sie (technisch gesehen) eine besondere Art Geometrie, die als Dreiecksvermaschung oder TIN (Triangulated Irregular Network) bezeichnet wird. Einfacher ausgedrückt: Eine Dreiecksvermaschung ist eine Gruppe aus Dreiecken. Die folgende Abbildung zeigt ein flaches TIN, das noch nicht zu etwas geformt wurde.
In der nächsten Abbildung sehen Sie ein Beispiel für eine Dreiecksvermaschung, die in Hügel und ein mit Wasser gefülltes Tal geformt wurde. Die Sandkistenfunktionen werden üblicherweise verwendet, um diese Art von Gelände zu erstellen.
Wenn Sie bei dieser Beethoven-Büste die ausgeblendeten Linien einblenden, sehen Sie, dass auch sie mit einer Dreiecksvermaschung modelliert wurde.
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wie Sie mit Dreiecksvermaschungen oder TINs modellieren, wo sich die Sandkistenfunktionen verstecken und wie Sie Gelände geolokalisieren. Nach den Grundlagen finden Sie Hinweise dazu, wie Sie mit dem Formen einer Dreiecksvermaschung beginnen.
Inhaltsverzeichnis
Erste Schritte mit Dreiecksvermaschungen (TINs)
Um eine Dreiecksvermaschung zu erstellen, können Sie Konturlinien aus einem anderen Programm oder Gelände aus Google Earth importieren. SketchUp verfügt dafür über integrierte Funktionen. Sie können auch selbstgezeichnete Konturlinien in eine Dreiecksvermaschung umwandeln oder eine flache, rechteckige Dreiecksvermaschung zeichnen, wie weiter oben in diesem Artikel gezeigt. Erste Schritte finden Sie unter Bestehendes Gelände in SketchUp importieren und Gelände neu erstellen.
Sobald Sie in SketchUp eine Dreiecksvermaschung vorliegen haben, können Sie die Sichtbarkeit aktivieren und deaktivieren, Elemente formen und verfeinern und andere Objekte auf der Oberfläche positionieren.
Sandkistenfunktionen aktivieren
Die Sandkistenfunktionen finden Sie in der Symbolleiste "Sandkiste". Oder wählen Sie Funktionen > Sandkiste und im Untermenü die gewünschte Funktion aus. In den einzelnen Abschnitten dieses Artikels erfahren Sie, welche Funktion sich für welche Aufgabe eignet.
Einführung in geolokalisiertes Gelände
Wenn Sie Gelände modellieren, können Sie es geolokalisieren oder geografische Koordinaten einbetten, mit denen Ihr Gelände an einem bestimmten Ort weltweit positioniert wird. Geolokalisierte Modelle (kurz: Geomodelle) haben mehrere Vorteile:
- Beobachten Sie Sonnenlicht und Schatten zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten. Schattenstudien zeigen Ihnen z. B., ob ein sonniger Garten plötzlich in tiefstem Schatten läge, wenn Sie eine zweite Etage auf das Haus setzen würden. Sie können auch sehen, wie zu unterschiedlichen Tageszeiten die Sonne in die Innenräume fällt.
- Betrachten Sie Ihr Modell auf Google Earth. Google Earth wird in kostenlosen und kostenpflichtigen Versionen angeboten, die Sie auf Ihren Computer herunterladen, und bietet zahllose Luftbildaufnahmen und Modelle. So können Sie Ihr Modell an dem Ort betrachten, an dem Sie es bauen möchten, umgeben von den anderen Gebäuden und Landschaften. Gerade Kund:innen sind meist beeindruckt, wenn sie ihr geplantes Haus in Google Earth ansehen können.
Einzelheiten zu Schattenstudien und zum Betrachten eines Modells in Google Earth finden Sie unter Entwürfe präsentieren. Zum Modellieren von Gelände ist es hilfreich, bestehendes Gelände aus Google zu importieren, wie unter Bestehendes Gelände importieren erläutert. Außerdem finden Sie unter Gelände für Google Earth modellieren einige Tipps und Tricks, mit denen Sie die Darstellung des Modells in Google Earth optimieren.