3DS-Dateien importieren und exportieren
Das 3DS-Format ist das Format der ursprünglich unter DOS laufenden Modellierungs- und Animationssoftware 3D Studio. Über 3DS lasen sich einfache SketchUp-Modelle direkt in verschiedene 3D-Modellierungspakete exportieren. Da 3DS Materialzuweisungen, Texturzuordnungen und Kamerapositionen beibehält, können Sie mit 3DS Ihre in SketchUp generierten Ideen mit größerer Zuverlässigkeit in andere Programme übertragen. Das ist mit CAD-Formaten schwieriger.
3DS-Dateien importieren
Bevor Sie eine 3DS-Datei in SketchUp importieren, sollten Sie überprüfen, ob die Datei Texturen hat, die Sie mit importieren möchten. Wenn ja, stellen Sie sicher, dass die Texturdateien in demselben Ordner gespeichert sind wie die 3DS-Datei. Halten Sie sich dann an die folgenden Schritte:
- Wählen Sie File > Import (Datei > Importieren) aus.
- Wählen Sie die zu importierende 3DS-Datei aus.
- Klicken Sie auf Options (Optionen). Passen Sie ggf. Folgendes an:
- Merge Coplanar Faces (Koplanare Flächen zusammenführen) – Wenn Sie diese Option auswählen, werden beim Importieren Dreieckslinien aus koplanaren Flächen entfernt.
- Units (Maßeinheiten) – Wählen Sie diese Option aus, um die Maßeinheit auszuwählen, die zum Importieren der 3DS-Geometrie verwendet werden soll. SketchUp erkennt nur Flächen, die größer als 0,001 Quadratzoll sind. Wir empfehlen die Verwendung eines größeren Einheitentyps, z. B. Fuß oder Zoll, wenn Sie nicht sicher sind, welcher Einheitentyp vom Original verwendet wird. Sie können die Größe des Modells nach dem Importieren jederzeit ändern.
- Wenn Sie mit den Optionen zufrieden sind, klicken Sie auf OK.
- Klicken Sie auf Import (Importieren), um mit dem Importieren der Datei zu beginnen. Große Dateien können einige Zeit in Anspruch nehmen.
3DS-Dateien exportieren
Für das Exportieren einer Datei als 3DS ist ein Go-, Pro- oder Studio-Abonnement von SketchUp erforderlich. Bitte beachten Sie Folgendes, bevor Sie ein SketchUp-Modell als 3DS exportieren:
- Stellen Sie sicher, dass die Vorderseite jeder Fläche im Modell nach außen zeigt.
- Zeigen Sie die gesamte Geometrie an, die Sie exportieren möchten. Ausgeblendete Elemente werden nicht exportiert.
- Das 3DS-Format unterstützt keine Tags. Wenn Sie Ihre Tags beibehalten möchten, können Sie ein anderes Format verwenden.
Gehen Sie wie folgt vor, um Ihr vorbereitetes SketchUp-Modell in eine 3DS-Datei zu exportieren:
- Wählen Sie File > Export > 3D Model (Datei > Exportieren > 3D-Modell) aus.
- Navigieren Sie zu dem Speicherort, an dem Sie Ihre Datei ablegen möchten.
- Wählen Sie unter Export Type (Exporttyp) die Option 3DS File (*.3ds) (3DS-Datei (*.3ds)) aus.
- Standardmäßig hat die 3DS-Datei denselben Namen wie das SketchUp-Modell. Im Feld File Name (Dateiname) können Sie den Namen ändern.
- Klicken Sie auf Options (Optionen). Wählen Sie die gewünschten Optionen (siehe unten) aus und klicken Sie auf OK.
- Klicken Sie auf Export (Exportieren).
3DS-Exportoptionen
Wenn Sie eine Datei als 3DS exportieren möchten, können Sie aus verschiedenen Optionen auswählen.
Unter Geometry (Geometrie) können Sie die folgenden Optionen auswählen:
- Wählen Sie aus der Dropdown-Liste Export (Exportieren) aus, wie in der exportierten 3DS-Datei Vermaschungen organisiert werden sollen:
- Full Hierarchy (Vollständige Hierarchie) – Erstellt eine Vermaschung für jede verschachtelte Komponente und Gruppe der obersten Ebene sowie für nicht gruppierte Elemente basierend auf der Verbindung von Flächen. Diese Vermaschungen werden nach ihrer Position in der Komponenten- und Gruppenhierarchie organisiert.
- By Tag (Nach Tag) – Erstellt separate Vermaschungen basierend auf der Art und Weise, wie Flächen verbunden sind und welche Tags sie verwenden.
- By Material (Nach Material) – Erstellt separate Vermaschungen für alle Flächen, die miteinander verbunden sind und das gleiche Material haben. Diese Vermaschungen werden dann anhand ihrer Materialien organisiert.
- Single Object (Einziges Objekt) – Exportiert das SketchUp-Modell als eine einzige 3DS-Vermaschung. Das 3DS-Format begrenzt die Vermaschungen auf 65.536 Scheitelpunkte und Flächen und exportiert ggf. mehr als eine Vermaschung, falls das exportierte Modell diesen Grenzwert überschreitet.
- Export Only Current Selection (Nur aktuelle Auswahl exportieren) – Exportiert nur die ausgewählte Geometrie und nicht das gesamte Modell.
- Export Two-Sided Faces (Zweiseitige Flächen exportieren) – SketchUp exportiert Flächen zweimal, einmal für die Vorder- und einmal für die Rückseite, und verschmilzt die Vorder- und Rückseite gemäß der Logik für Texturzuordnungen und Verschmelzungen. Mit dieser Option wird die Anzahl von Vielecken in der erstellten 3DS-Datei verdoppelt. Das kann das Rendering verlangsamen.
- Export Stand-Alone Edges (Eigenständige Kanten exportieren) – Anders als in SketchUp werden im 3DS-Format keine eigenständigen Linien unterstützt. Wenn Sie diese Option wählen, wandelt SketchUp eigenständige Kanten in schmale Rechtecke um, die in der 3DS-Datei wie eigenständige Linien aussehen.
Unter Materials (Materialien) können Sie folgende Optionen auswählen:
- Export Texture Maps (Texturzuordnungen exportieren) – Wenn diese Option ausgewählt ist, können Sie entscheiden, wie Materialien auf den Export angewendet werden:
- Preserving Texture Coordinates (Texturkoordinaten beibehalten) – SketchUp behält Texturen bei, indem die Geometrie so aufgeteilt wird, dass jede koplanare Gruppe eigene Scheitelpunkte hat. Anders ausgedrückt: Scheitelpunkte werden nicht verschmolzen und Flächen nicht geglättet. Die Scheitelpunkte werden nur verschmolzen, wenn die verschmolzenen Flächen identische Texturzuordnungen haben.
- Welding Vertices (Scheitelpunkte verschmelzen) – Diese Option stellt sicher, dass Verschmelzen und Glätten oberste Priorität haben. Wenn zwei Flächen einen Scheitelpunkt haben, aber unterschiedliche Texturzuordnungen, wird in der Exportdatei nur eine Texturzuordnung beibehalten.
Unter Camera (Kamera) wird mit der Option Generate Cameras from Pages (Kameras aus Seiten generieren) eine Kameraansicht für jede Seite oder Szene im Modell erstellt.
Unter Scale (Maßstab) können Sie mit den Optionen für Units (Maßeinheiten) die Maßeinheit auswählen, die in der exportierten Datei verwendet werden soll.
Bekannte Probleme beim Exportieren nach 3DS
Da 3DS ein älteres Format ist, ist der Übergang zu neueren Programmen und Betriebssystemen nicht immer einfach. Hier sind ein paar bekannte Probleme, die nach dem Importieren der 3DS-Datei in ein anderes Programm auftreten können:
- Texturen und Materialien, die mit aktiviertem Kontrollkästchen "Zweiseitige Flächen exportieren" exportiert werden, werden in bestimmten Anwendungen (wie Maya) evtl. gespiegelt. In einer 3DS-Vermaschung werden keine Normalen-Daten gespeichert, sodass das Zielsystem die Normale des Modells berechnen muss. Einige Importmodule berechnen die Normalen falsch, was zu gespiegelten Texturen führt.
- Häufig kommt es zu gekürzten Dateinamen für Texturzuordnungen. Da das 3DS-Format im DOS-Zeitalter entwickelt wurde, können keine Namen für Texturzuordnungen gespeichert werden, die die 8.3-DOS-Zeichengrenze überschreiten. Wenn Sie modernere Betriebssysteme und Dateinamen verwenden (was sehr wahrscheinlich ist), erstellt SketchUp eindeutige Namen für jede Textur, indem dem Dateinamen ein eindeutiges Suffix hinzugefügt wird. Beispielsweise wird eine Datei mit dem Namen
wellblech.jpg
in der 3DS-Datei zuwellblec.jpg
. Alle anderen Dateien, die dieselben ersten sechs Buchstaben verwenden, werden gekürzt, und das Suffix01
,02
usw. wird hinzugefügt. - Das 3DS-Format kann keine orthogonale Kamera speichern. Dieses Format wird mittels einer perspektivischen Kamera mit einem sehr kleinen Sichtfeld oder einer sehr großen Brennweite simuliert. Der Blickpunkt wird so weit entfernt wie möglich positioniert, um die gleiche Breite und Höhe der Projektionsebene zu erzielen. Bestimmte Anwendungen haben evtl. Probleme mit einem kleinen Sichtfeld.